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Ein Problem, dessen Lösungen und die mögliche Schnittmenge der Lösungen



Nur wenige bestreiten heute ernsthaft, dass die zunehmende soziale Ungleichheit ein grosses Problem des heutigen Systems ist. Für einige mag zwar soziale Ungleichheit nur eine moralische Frage sein, schaut man aber eine wenig über den eigenen Tellerrand, erkennt man, dass diese Entwicklung alle gesellschaftlichen Subsysteme gefährdet.

“8 men have the same wealth as 3.6 billion of the world's poorest people, we must rebalance this unjust economy.”

Winnie Byanyima from Oxfam International.

"Concerns over income and wealth distribution are becoming more politically disruptive, and much greater emphasis is needed on the increasing financial insecurity that characterizes many people’s lives.”

Global Risk Report 2017, WEF

Kaum einer wird der Forderung widersprechen, dass Änderungen notwendig sind, um für alle Menschen auf der Welt ein gutes und gelingendes Leben zu ermöglichen. Können diese Herausforderungen nicht gelöst werden, verlieren Unternehmen und andere gesellschaftliche Institutionen ihre Grundlagen. Die Frage lautet nun: Wie können wir das System (neu) Denken? Wie weit dürfen oder müssen die Änderungen gehen.

Möglichkeiten das Problem zu lösen

  • Deregulierung und ein damit einhergehendes verstärktes Wachstum wird das Problem lösen.

“Davos would do better thinking of growth, rather than redistribution,”

Ken Moelis, Founder and CEO of Moelis & Co

„...create a favourable environment for making money…“

Ray Dalio, founder of the American investment firm Bridgewater Associates

  • Es braucht neue, verteilungsgerechtere Marktmodelle. Nachhaltige, marktbasierte soziale Innovationen sollen dazu beitragen, dass der Mittelstand nicht prekariasiert wird.

„Change corporate behaviour and accelerate the design and implementation of socially inclusive business strategies“

Corporate Social Innovation, Weforum

“When you have a real crisis, what kind of measures do we take to reduce inequality? It probably means more redistribution.”

Christine Lagarde, chief of the International Monetary Fund.

„In the long term, social and environmental issues become financial issues.”

Lars Rebien Sørensen CEO of Novo Nordisk

  • Das bisherige ökonomische Modell kommt an seine Grenzen und muss durch Postwachstumsmodelle ersetzt werden. Der 2016 erschienene Bericht des „Club of Rome“ trägt den bezeichnenden Titel „»Ein Prozent ist genug. Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen«. Noch weitergehende Visionen fordern eine Postwachstumsökonomie.

Die Diskussionen rund um die die drei Lösungsstrategien sind sehr überzeugungsgeladen und propagierte Modelle scheinen recht immunisiert zu sein gegenüber äusseren Einflüssen. Um einen gesellschaftlichen Fortschritt zu erzielen muss es hingegen eine gemeinsame Schnittmenge geben. Wie könnte eine solche Schnittmenge aussehen?

Schnittmengemvorschlag

  • Aufgabe der Priorisierung des zum Vorjahr relativ höheren Wirtschaftswachstums, weil konstantes und damit exponentielles Wachstum auf einem begrenzten Planeten nicht möglich ist.

  • Anerkennung des Gedankens, dass die Zeit des Wirtschaftswachstums auch im Zuge der vierten industriellen Revolution langsam dem Ende zugeht und dass eine Postwachstumsgesellschaft mittelfristig vielleicht gar nicht zu vermeiden ist.

  • Neue Allokationsmodelle müssen in Betracht gezogen werden, weil trotz Wirtschaftswachstum die meisten Einkommen nicht mehr steigen und damit die soziale Ungleichheit stark ansteigt.

  • Abkehr von der Maxime, dass Politik die Aktivierungsinstanz des nutzenindizierten Wirtschaftswachstums ist.

  • Etablierung der Frage nach einem guten und gelingenden Leben als Orientierungsreferenz für ein mögliches anderes Gesellschaftsodell.

Ideen und Innovation brauchen einen Kompass

"In many ways, coming up with social innovation ideas is the easy bit. What’s harder is converting them into feasible concepts, prototypes or business models and more importantly, scaling them to a point where the business benefits are clear and measurable. They pose unfamiliar design challenges. They often take longer to get to market and to reach profitability. And often (…) they can get stuck in conventional structures and information flows."

5 things every company must do to be a social innovator, WEFforum

Besser kann man das Dilemma der Moderne nicht beschreiben. Innovationen und neue Ideen brauchen Zeit und sie müssen frei sein von strukturellen Zwängen. Sobald man sie mit Deadlines und Milestones versieht, verschwindet die Innovationskomponente aus dem was herauskommt. Sobald Kommunikation und Handeln zu stark in Prozesse geschweißt sind, verlieren sie ihre Kreativität und sobald Innovationen messbar gemacht werden, verdampfen sie unverzüglich. Resonieren und konkurrieren geht eben nicht gleichzeitig.

Wir sollten Innovation am wissenschaftlichen, ethischen und sozialen Fortschritt messen, unabhängig davon, wie viel Gewinn sie abwerfen kann.

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